Home Einsprüche

Inhalte

  • Vorwort (BAG K+R)
  • Ein Kreuzzug ohne Gott: die identitätspolitische. Wiederentdeckung der Religion (Tobias Cremer)
  • »Schlimmer als Frauenfußball oder ›Hallenhalma‹!« Antigenderistische Ressentiments, rechte hegemoniale Identitätspolitiken und religionsbezogene Kommunikation (Kristin Merle und Anita Watzel)

Vorwort

Auch in der dritten Ausgabe der Publikationsreihe »Einsprüche. Studien zur Vereinnahmung von Theologie durch die extreme Rechte« beschäftigen wir uns mit Phänomenen, Akteur*innen und Narrativen an der Schnittstelle von Christentum und extrem rechter Ideologie. Wie gelingt oder misslingt der »Neuen« Rechten die Vereinnahmung von Theologie, von Christentum und seinen Grundverständnissen? Was hat es mit dem selbsternannten rechten Christentum auf sich? Welche Ideologieelemente finden sich sowohl am rechten Rand der Kirchen, wo finden sie sich aber auch in der Mitte von Gemeinden und Gesellschaft?

Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R)

Vorwort herunterladen

Ein Kreuzzug ohne Gott: die identitätspolitische. Wiederentdeckung der Religion

In seinem Beitrag zeigt Tobias Cremer auf, dass Rechtspopulist*innen ihre Bezüge auf das Christentum in den letzten Jahren deutlich intensiviert haben – obgleich dies weniger auf ein Wiederaufleben von Religiosität als vielmehr auf eine neue Identitätspolitik der Rechtspopulist*innen zurückzuführen ist. Er analysiert, wie unterschiedliche Akteur*innen zwar christliche Symbole als Insignien eines identitären Abendlandbegriffes verwenden, sich gleichzeitig aber von christlichen Glaubensinhalten und Institutionen distanzieren.

Dr. Tobias Cremer ist Politologe an der Universität Oxford. Als Junior Research Fellow am Pembroke College Oxford und Seminarleiter an der Blavatnik School of Government
erforscht er die Beziehung zwischen Religion, Säkularisierung und dem Aufstieg rechtspopulistischer Identitätspolitik in westlichen Gesellschaften. Er ist der Autor zahlreicher
Publikationen zu diesem Thema und der vorliegende Beitrag fasst einige wichtige Ergebnisse seiner Forschung in den letzten Jahren zusammen.

Artikel herunterladen

»Schlimmer als Frauenfußball oder ›Hallenhalma‹!« Antigenderistische Ressentiments, rechte hegemoniale Identitätspolitiken und religionsbezogene Kommunikation

In ihrem Beitrag fragen Kristin Merle und Anita Watzel, wie es um den ›ganz alltäglichen‹ Anti-Genderismus in rechts-religiösen Kommunikationskontexten bestellt ist. Die beiden Autorinnen untersuchen in ihrer Studie »Religion und Rechtspopulismus/-extremismus. Analysen von Narrationen vorurteilsbezogener Kommunikation und Hassrede online« antigenderistische Narrative und Strategien in Online-Kommunikaten. Sie erläutern zudem die Funktionen solcher Narrative und Strategien – sie stabilisieren die eigene Identität und dienen der Vergemeinschaftung im Kampf um hegemoniale Deutungsmacht.

Dr. Kristin Merle, Professorin für Praktische Theologie an der Universität Hamburg

Anita Watzel, Studium der Ev. Theologie, Philosophie und Ethnologie in Tübingen, Halle a. Saale und an der Yale University (USA), von 2019 bis 2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Praktische Theologie, Universität Hamburg, seit 2022 Promotionsprojekt in Philosophie.

Artikel herunterladen