Inhalte
- Vorwort (BAG K+R)
- Zurück zur ‚natürlichen“ Geschlechterordnung? Theologische und theopolitische Motive im Anti-Gender-Diskurs (Ruth Heß)
- Apokalypse und Ausnahmezustand in der politischen Theologie der Neuen Rechten (Rolf Schieder)
Vorwort
Ob im Rechtspopulismus oder in der »Neuen Rechten« – zentrale Akteur*innen greifen seit langem auf religiöse Motive zurück. Ihre Versuche, sich auf pseudotheologische Argumente zu stützen, um eine rechte Identitätspolitik zu stärken, sind gefährlich und die Instrumentalisierung oft nur durch eine kenntnisreiche Analyse zu erfassen. Doch auch dort, wo kirchliche und theologische Vordenker*innen – bis hin zum Papst – rechtspopulistische Ideologiefragmente vertreten, müssen wir gut hinschauen und verstehen lernen. Damit können manche Aspekte dieser Analysen für die Kirchen schmerzhaft sein – »neurechte« Theologie entstand nicht in einem Vakuum, sondern greift oft auf wichtige theologische Stimmen aus der kirchlichen Ideen- und Theologiegeschichte zurück. Auch diese Bezugspunkte gilt es kritisch in den Blick zu nehmen.
Vorwort herunterladenZurück zur ‚natürlichen“ Geschlechterordnung? Theologische und theopolitische Motive im Anti-Gender-Diskurs
In ihrem Text untersucht die Autorin die einschlägigen religiös konnotierten Motive im Anti-Gender-Diskurs. Zwei besonders einflussreiche Diskursmotive – das „Naturrecht“ und die „Ökologie des Menschen“ – werden dabei besonders beleuchtet. Hier stehen zu großen Teilen Reden und Schriften Benedikts XVI. im Fokus. Die politische Wirkkraft dieser theologisch geprägten Diskursmotive zeichnet Ruth Heß dann am Beispiel der „Agenda Europe“, eines christlich motivierten Anti-Gender-Netzwerks, nach.
Artikel herunterladenApokalypse und Ausnahmezustand in der politischen Theologie der Neuen Rechten
In seinem Essay „Apokalypse und Ausnahmezustand in der politischen Theologie der Neuen Rechten“ fragt der Autor, ob die Ideologie der „Neuen Rechten“ generell als Theologie betrachtet werden kann, was sie von der Politischen Theologie der 1960er und 70er unterscheidet und was sie mit ihr verbindet. Er analysiert dafür die apokalyptische Weltdeutung der „Neuen“ Rechten und zeigt das Radikalisierungspotential auf, das in ihren apokalyptischen Bildern und Erzählungen steckt.
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